Freitag, 29. Januar 2010

Die Geschichte der Stadt Romanow- Borisoglebsk

das heutige Tutajev

Romanowborisoglebsk, das heutige Tutajev, teilt sich in zwei Hälften, die am rechten und linken Wolgaufer liegen.


Der Stadtteil rechts der Wolga wurde 1238 von Jaroslawler Bürgern gegründet, die vor den eindringenden Mongolen geflohen waren. Sie nannten ihre Stadt nach den Schutzheiligen Boris und Gleb, Borisoglebsk.
Danach, um 1280, wurde der links gelegene Stadtteil vom Uglitscher Fürsten Roman Wladimirowitsch grundgelegt und nach ihm Romanow benannt. Manche Quellen datieren die Gründung auf 1370, der Gründer ist dann Fürst Roman Wassiljewitsch.

Anfang des 15. Jahrhunderts herrschte Marija Jaroslawna, die Mutter des ersten selbsternannten Zaren, Ioann Wasiljewitsch oder Iwan der III. oder der Große (1440-1505) über Romanow. (Sein Enkel wurde als „Iwan der Schreckliche“ bekannt.) Auf ihren Befehl hin wurden 1468 die heute noch bestehenden Wälle der Romanowsiedlung zum Schutz gegen Flussräuberangriffe aufgeschüttet.
1472 wurde die Stadt dem Fürstenbesitz des Uglitscher Fürsten Andrej Bolschoi (der Große) zugeteilt. Er regierte von 1462 - 1491. Dann kam die Stadt zum Großfürstentum Moskau.

Im 16. Jahrhundert entstand in Romanow ein Stadtteil, in dem sich die Nogajen, ein türkischer Volksstamm, ansiedelten.
Iwan der Schreckliche gab Il-Murza Supov aus Romanow die Vollmacht über Romanow zu regieren und Steuern einzutreiben.


Mitte des 17. Jahrhunderts gewann der Adel gegenüber den Bojaren immer mehr Einfluss. 1649 erschien das "Reichsgesetzbuch" (Sobornoje Uloshenije), in dem u.a. den Bauern jede freie Ortswahl abgesprochen wurde.
Hier liegen vermutlich die Wurzeln für die Kirchenspaltung (Raskol) und die Altgläubigenbewegung der Raskolniki. Unzufriedenheit und Unsicherheit führten Ende des 17. Jahrhunderts zu Unruhen.
Sechzig Jahre nach dem ersten großen Bauernaufstand (1667 bis 1671) war die Lage noch nicht entspannt. So hatte Kosakenführer Stepan Rasin großen Zulauf. Er rief dazu auf, Bojaren und Gutsbesitzer umzubringen. 1667 zog er mit seinem Heer die Wolga entlang und soll auch einige Zeit in Romanow gewesen sein.


1777 erhielten Romanow und Borisoglebsk das Stadtrecht. Beide Städte hatten nun ein eigenes Kreisgebiet, das sie verwalten mussten. Das Kreisgebiet, das von Borisoglebsk verwaltet wurde nannte sich Ujesds.


Anfang des 18. Jahrhunderts wohnte Herzog Ernst Johann von Biron (1690-1772) in Romanow. Er war der Günstling, Sekretär und Vertraute der Herzogin-Witwe Anna Iwanowna von Kurland, einer Nichte von Peter dem Großen. 1730 wurde sie Zarin von Russland. Trotz Protest des russischen Adels erwies sie Herzog Ernst Johann von Biron weiterhin ihre Gunst.

Ein Erlass aus dem Jahre 1822 vereinte die beiden Städte, wobei sie nun Romanowborisoglebsk genannt wird oder „die Stadt der sieben Hügel und der sieben Kirchen“.

Bekannt war die Stadt bis weit in das 20. Jahrhundert hinein für die Schaffellproduktion (eigene Rasse: Romanow-Schafe) und ihre Walkerzeugnisse (Wollverarbeitungsprodukte, wie zum Beispiel Filzstiefel).

1918 kam es in Jaroslawl zum Aufstand der Sozialrevolutionäre (Jaroslavler Aufstände). Zur gleichen Zeit kam der Rotarmist Iwan Tutajev (1899–1918) in der Stadt ums Leben. Nach ihm wurde Romanow in „Tutajev“ umbenannt.
Doch dies fand nicht bei allen Zustimmung, so schreibt Wladimir Maljagin heute:


"Einst war diese Stadt in ganz Russland berühmt. Sie war berühmt durch die Früchte ihrer zwar schweren und mühseligen aber auch fleißigen und daher erfolgreichen Arbeit.

Dann nahm man der Stadt ihren Namen weg, und schon bald war ihr Ruhm verblasst, die Stadt geriet in Konflikt mit einem neuen unbekannten Leben, das anonym und fremd war.

Namenlos....."


Es gibt eine gemeinsame Stadtverwaltung, doch haben die zwei Stadthälften eigentlich nie richtig zusammengefunden.
Die Einwohner der Stadt sind sich ihrer Geschichte wohl bewusst und auch stolz darauf.

Es gibt keine Brücke über die Wolga, daher ist die Bevölkerung auf das große Fährschiff angewiesen, welches auch Autos transportiert.
Das Schiff fährt jede Stunde, zur halben Stunde vom rechten Ufer, zur vollen Stunde vom linken Ufer.

Im Winter friert die Wolga zu. Dann kann man sogar darauf hin- und herfahren. Manchmal hält das Eis nicht, so verschwanden schon Fahrzeug und Fahrer auf dem Wolgagrund.    
In den Übergangszeiten, wenn das Eis teilweise geschmolzen ist, übernehmen Boote den Personentransport.


Die Autos müssen dann einen Umweg über Jaroslawl fahren, um in den anderen Stadtteil zu gelangen.

Donnerstag, 28. Januar 2010

Die Stadtheiligen Boris und Gleb

Heiligenlexikon

http://de.wikipedia.org/wiki/Wassili_II._(Russland)

http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Johann_von_Biron

Mittwoch, 27. Januar 2010

Bauernaufstand im 17. Jahrhundert

http://www.bauernkriege.de/russbauer.html
html#II. Bauernaufstand im Don- Ural- und Wolgagebiet

Sehenswürdigkeiten der Stadt auf der linken Seite der Wolga

Romanov

Die Voznessenskaja Kirche
(Himmelfahrtskirche)


Diese Kirche wird auch Leontjew Kirche genannt, da sie auf dem Platz gebaut wurde, auf dem früher ein Kirchlein zu Ehren des Heiligen Leonti von Rostow stand. Dieses Gebiet wird deshalb auch Leontjewka genannt.

Es gibt eine Legende, nach der im 17. Jahrhundert polnisch-litauische Belagerer geblendet wurden, als sie die Kirche einnehmen wollten. So wurde die Kirche gerettet.

1810 wurde an die Kirche im Westen eine Galerie mit Freitreppe angebaut. Im Keller darunter befand sich früher ein Speicher. Im neuen Anbau war für lange Zeit die Romanowsker Kirchenverwaltung untergebracht.

Dienstag, 26. Januar 2010

Pokrovskaja Kirche
(Gewandniederlegungskirche)

Diese Kirche ist eine der ältesten Kirchen von Tutajev. Sie wurde 1654 erbaut.
In alten Dokumenten wird auch die Jahreszahl 1674 genannt. Zu der Zeit befand sich dort das Novopokrowski Männerkloster, das noch bis 1771 Mönche beherbergte.


Zu Pfingsten veranstaltete man um die Kirche herum Jahrmärkte und an die Kirche waren Kaufläden angebaut. Diese Tradition wurde bis in die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts gepflegt.


Geplant war die Kirche als zweistöckiges Gebäude, doch der Zweite Stock wurde aus unbekannten Gründen nie gebaut.
In der Kirche stehen zahlreiche Ikonen, zum Beispiel die Gottesmutter "Verstandszunahme". Die Menschen stecken hier Kerzen an und bitten für sich und ihre Angehörigen um Verstand.
An den Wänden sind noch von einheimischen Malern ausgeführte Fresken aus dem 17. Jahrhundert erhalten.

Montag, 25. Januar 2010

Kasaner Preobraschenskaja Kirche
(Kasaner Verklärungskirche)


Die Kirche liegt am linken Wolgaufer. Sie wurde 1758 zu Ehren der Kasaner Gottesmutter gebaut. Mit ihren vormals fünf Altartischen war sie einzigartig.
Im 14. /15. Jahrhundert war dort ein Frauenkloster.


Unter dem Glockenturm, der in etwa 20 Meter Abstand zur Kirche steht, soll sich das Grab des Märtyrers und Heiligen Onufri befinden. "Onufri Narr-in-Christo," so nannte man früher Menschen, die das ganze Jahr über unter freiem Himmel lebten, streng nach Gottes Willen; im Winter von Gottes wärmendem Mantel und Gebeten umhüllt.


Die Kirche konnte dank großzügiger Spenden von Privatpersonen restauriert werden. Bis auf die Ballustrade im ersten Stock, die nicht wieder hergestellt werden konnte, strahlt sie jetzt in voller Schönheit.

Sonntag, 24. Januar 2010

Zerkow Troizi Kirche
(Dreieinigkeitskirche)


Diese 1783 erbaute Kirche liegt mitten in einem alten Friedhof. Sie wurde an der Stelle, an der früher eine Holzkirche stand, in einstöckiger Bauweise errichtet. Später bekam sie einen zweiten Stock mit Zeltdachkuppel.
Die Kirche hat drei Altartische.
Die Glocken im direkt an die Kirche gebauten Glockenturm wurden im 17. Jahrhundert von einem holländischen Meister gegossen.

Samstag, 23. Januar 2010

Spaso-Archangelskaja Kirche
(Erlöser-Erzengel-Kirche)


Als an diesem geweihten Platz, auf dem heute die Kirche steht, zwei Holzkirchen abgebrannt waren, baute man 1746 eine Steinkiche. Zunächst war die Kirche einstöckig, 1830 folgten zwei weitere Stockwerke.
Im obersten Stock befand sich der Speicherraum, im zweiten Stock die geistliche Schule. Das Erdgeschoss blieb der Kirchenraum.


In der Nähe der Kirche stand früher ein Armenhaus für gläubige, alte Frauen. Dieses wurde von der Witwe eines reichen Kaufmanns unterstützt.


Die Erlöser-Erzengel-Kirche galt als die reichste Kirche in ihrer Innenausstattung.
Krestowosdwishenje Kathedrale
(Kreuzerhöhungs Kathedrale)

Diese Kathedrale ist die älteste Kirche in Romanow. 1553 besuchte Iwan der Schreckliche die Stadt und legte den Grundstein zu ihrem Bau. Im 17. Jahrhundert wurde sie grundlegend umgebaut und 1652 fertiggestellt.
Es war die erste Steinkirche, die in Romanow errichtet wurde.
Der Bau dauerte sehr lange, da es der Stadt an finanziellen Mitteln fehlte. Ein Bittgesuch an Zar Alexei Michailowitsch erbrachte 100 Rubel. Mit dieser finanziellen Unterstützung konnte die Kirche fertiggestellt werden.


Die Fresken an den Innenwänden sind zum Teil heute noch erhalten. Sie wurden von Künstlern aus Kostroma und Jaroslawl ausgeführt.
Die Säulen sind mit Bildnissen der Heiligen Roman, Boris und Gleb bemalt.
Der Feuermeldeturm

Die ganze Stadt bestand aus Holzhäusern. Mehrere Feuer zerstörten immer wieder einen Großteil der Häuser.
Tag und Nacht war dieser Turm besetzt. Von hier aus konnte der "Feuermelder" jedes Feuer sehen, und sofort Alarm geben. So manch kleineres Feuer konnte so im Keim erstickt werden und breitete sich nicht auf die ganze Stadt aus. 

Besonders wichtig war diese Feuermeldeeinrichtung im Zentrum von Romanov, da hier die Häuser eng beieinander standen. Im weiteren Umkreis hatte jedes Häuschen einen Garten und der Abstand der Häuser war größer.

Freitag, 22. Januar 2010

Sehenswürdigkeiten der Stadt auf der rechten Seite der Wolga

Borisoglebsk


Voskresenski Kathedrale
(Auferstehungskathedrale)


Wenn man sich mit dem Schiff auf der Wolga der Stadt nähert, sieht man schon von Weitem diese Kathedrale. Sie wurde 1652 bis 1678 auf dem Platz einer vormals Boris und Gleb geweihten Zeltdachkirche erbaut.
Ihr Innenraum ist mit Motiven aus dem Alten und Neuen Testament reich bemalt.


Sie wurde 2008 sorgfältig renoviert. Auch die Außenfassade besticht mit neuem Glanz. In der Nacht wird sie mit vielen Scheinwerfern angestrahlt, was einen ganz besonderen Effekt bewirkt.

Im Obergeschoss befindet sich die sogenannte Sommerkirche, im Untergeschoss die beheizbare Winterkirche. Alle Ikonen und Wertgegenstände werden in der kalten Jahreszeit in die Winterkirche gebracht, die Sommerkirche ist dann geschlossen.
Im Bild ist die geöffnete Winterkirche zu sehen, die Treppen zur Sommerkirche sind verschlossen.
Die Innenbemalung ist farbig gestaltet und stellt einige Szenen der biblischen Geschichte dar.
















   

Adam und Eva im Paradies                                               
                                                                                                         Turmbau zu Babal
                                                  

Rings um die Kirche gibt es einen Rundgang. Die Gottesdienste sind sehr lang, oft über zwei Stunden. Es gibt in russisch orthodoxen Gotteshäusern keine Sitzmöglichkeiten. Wem das Stehen zu anstrengend wird, geht nach außen und kann sich im Rundgang auf die Bänke setzen. Nach einer besinnlichen Ruhepause unter dem reich bemalten Gewölbe, kann man der Messe dann wieder beiwohnen.


Mittwoch, 20. Januar 2010

Das Naturkundehaus am rechten Ufer


Hier betreuen Kinder und Jugendliche Tiere, die ausgesetzt wurden. Oftmals finden sie auch kranke Tiere, die sie gesund pflegen. So gehören zu ihren Schützlingen Hasen, Katzen, Fische, Spinnen, Schlangen und noch viele andere Arten. Ganz besonders stolz sind sie auf eine Eule, die sie verletzt gefunden und gesund gepflegt haben. Sie ist jetzt ständiger Gast dort, da sie nicht mehr fliegen kann.

Alle ökologischen Probleme werden von ihnen aufgenommen und einige davon in Referaten bearbeitet. Immer wieder stellen die Kinder und Jugendlichen ihre Arbeiten den Eltern und interessierten Personen vor. Diese Arbeit leisten die Kinder und Jugendlichen in ihrer freien Zeit.

Dienstag, 19. Januar 2010

Das Jugendzentrum Galaktika am rechten Wolgaufer

Es gibt hier verschiedene Gruppen, die von den Jugendlichen selbst organisiert und geleitet werden. Die jugendlichen Psychologen, von einer Fachkraft betreut, helfen anderen Jugendlichen in Problematischen Situationen und besprechen mit ihnen ihre Fragen. Dann gibt es eine Presseabteilung. Sie ist für die Zeitung, die die Jugendlichen selbst verfassen, verantwortlich. Jeder kann einen Beitrag leisten. Es gibt dort auch einen schalldichten Raum, indem die Rock-Band probt. Ein Kino- und Discoraum darf natürlich auch nicht fehlen.
Ständig wechselnde Ausstellungen von Bildern machen dieses Gebäude zu einem Erlebnis.

Montag, 18. Januar 2010

Die Pfadfinder

Seit 2009 gibt es in Tutajev eine Pfadfindergruppe. Viel Hilfestellung bekamen die russischen Pfadfinder von den deutschen Partnern, der Pfadfindergruppe Einhorn aus Waldstetten.
Das Bild zeigt den Besuch der deutschen Jugendlichen in Russland 2009.










Besuch bei der Glockengießerei In Tutajev. Die Aufträge für Glocken kommen aus ganz Europa.

Gemeinsam hat man auch schon einiges unternommen.


Die Tutajever Pfadfinder, eine junge Gruppe, doch voller Unternehmungslust.


Schulen der Stadt

Die meisten Schulen befinden sich am rechten Wolgaufer. Hier wohnen die meisten Menschen. Die Schulen haben keine Namen, sie sind durchnummeriert.
Jede Schule hat eine Schulküche und einen großen Speiseraum, wo die Kinder, Jugendlichen und Lehrer für ein geringes Geld ihr Mitagessen einnehmen können. Meist gibt es dort auch noch eine kleine Verköstigung zur Vesperzeit am Vormittag.

Eine Schule auf dem Land am linken Wolgaufer. Hier gehen die Kinder von Malachowa zusammen mit anderen Kindern zum Unterricht. Es ist für die Lehrer sehr schwer die Schule im Winter zu heizen, sie wird mit Holz beheizt, was die Lehrer selbst erledigen müssen. 










Die Schule Nummer drei auf der linken Seite der Wolga.

Sonntag, 17. Januar 2010

Die Musikschule in Tutajev


Die Musikschule in Tutajev erfreut sich großer Beliebtheit. Die Kinder und Jugendlichen können dort verschiedene Instrumente lernen. Auch der Tanz wird doer gelehrt. In den letzten Jahren kam noch die Ausbildung der Stimme hinzu hinzu. Es ist beeindruckend, einem kleinen Konzert beizuwohnen.

Ein ganz besonderes Instrument, das Knopfakkordeon braucht auch besonders viel Übung. Dieses Instrument ist ein typisches Instrument für Russland.











Eine besondere Auszeichnung ist es, im großen Orchester mitspielen zu dürfen. Es ist immer wieder auf Tournee in Russland sowohl auch im Ausland, wie Frankreich und Deutschland.


Die Sportschule


Hier gibt es die verschiedensten Sportarten zu lernen. Volleyball, Rhytmische Gymnastik, Gewichtheben, Bodenturnen sind einige hier genannte Sportarten. Begeistert sind die Kinder natürlich von Fußball. Mehrere Auszeichnúngen gab es bereits für die Basketballmannschaft.
Die Kunstschule am rechten Wolgaufer

In der freien Zeit am Nachmittag besuchen viele Kinder und Jugendlichen freiwillige Schulen. Unter fachkundiger Anleitung lernen sie zeichnen und malen.

Die Lehrerin präsentiert stolz die Arbeiten ihrer Schüler.

Freitag, 15. Januar 2010

Die Museen der Stadt

Das Romanow Schafmuseum
Beeindruckend ist das Schafmuseum. Alte Gerätschaften und Produkte des letzten Jahrhunderts wurden hier sorgsam aufbewahrt und einige besondere Exemplare ausgestellt. Weltbekannt sind die Filzstiefel aus Tutajev. Sie sind wunderbar warm und lassen bei trockenem Schnee kein Wasser durch.


Früher war alles Handarbeit, eine alte Maschine, die für das Kämmen der Schafwolle eingesetzt wurde ist noch sehr gut erhalten.
Die Schuhe wurden aus den Gekämmten Wollmatten gefilzt. Bis zu 20 Lagen dieser Matten wurden für die Stiefel benötigt.
Um Bekleidung, zum Beispiel Pullover herstellen zu können, musste die Wolle gesponnen werden.
Die dazu benötigten Spinnräder, kann man dort auch betrachten. Nähmaschinen aus alter Zeit, kleine Handarbeitsstücke und auch aus Wolle hergestellter Schmuck aus neuerer Zeit machen dieses Museum zu einem kleinen unvergesslichen Erlebnis.



Jedes Jahr wird dieses Museum erweitert, bei jedem Besuch findet man neue Besonderheiten, die einstmals zum Lebensunterhalr der Menschen in Tutajev beitrugen. Es war ihre Arbeit und ihr Erfindungsgeist, was man alles aus Wolle herstellen kann, hatte keine Grenzen.

Donnerstag, 14. Januar 2010

Das Museum der Bank
das Museum der Geschichte der Stadt
Das Kosmonautenmuseum

Valentina Tereschkowa, im Tutajever Gebiet geboren, war als erste Frau der Welt im All. Hierauf ist die Bevölkerung sehr stolz und haben ihr ein Museum gewidmet. 20 Jahre hielt der Rekord. Erst dann war es in der USA möglich als Frau ins Weltall zu fliegen.

Valentina Treschkowa war 1937 in Maslennikowo bei Tutajev geboren. Sie war immer schon sehr an Technik interessiert. Von der ausgebildeten Fachfrau für Textilien kam sie über Fach-kenntnisse   von Fallschirm-stoffen zum Interesse am Fliegen. So begann ihre Karriere in der Luft. Sie war Fallschirmspringerin, ließ sich zur Pilotin ausbilden und bewarb sich immer wieder bei der  russischen Raumfahrtbehörde, um sich ausbilden zu lassen. 1962 wurde sie in das Raumfahrtprogramm aufgenommen. 1963 war sie die erste Frau, die in den Weltraum mitreiste.


          
Ein Nachbau in Miniaturausführung der Rakete, mit der die Expedition ins Weltall stattfand.
                                                          
 
Die erste Astronautin im Weltall
Walentina Wladimirowna Tereschkowa

Mittwoch, 13. Januar 2010

Die Museen in den Schulen

Jede Schule in der Stadt hat ihr eigenes kleine Museum. Die Schüler entwerfen den Inhalt, die Ausstellungsgegenstände werden gemeinsam von Schülern, Lehrern und der Bevölkerung zusammengestellt. Ein Beispiel einer Ausstellung war die Seefahrenden Vorfahren von Romanow Borisoglebs.


Die Holzbearbeitung ist ebenfalls eine alte Tradition. Kinder sammelten Holzgeschirr, das in einer Schule ausgestellt wurde.

Auch jeder Kindergarten hat seine kleine Ausstellung, ein eigenes kleines Museum. Gebasteltes und gemaltes werden dort ausgestellt.

Die Ausstellung wechselt immer wieder, je nach Thema, das sich die Kinder und Erzieher gesetzt haben.




Ein Bild aus Steinen   




Eine Puppenstube aus Clopapierrollen, Papierchen von Süßigkeiten.





Sport unter freiem Himmel

Das Ski-Gebiet in Tutajev

Ein Bauunternehmer aus Jaroslawl schuf am Rande der Stadt, am rechten Wolgaufer ein kleines Ski-Gebiet. Mit Hilfe eines kleinen Lifts kann man sich den mühevollen Aufstieg ersparen.
Auch eine kleine Gaststätte mit einigen Räumen zum Übernachten ist vorhanden. Die Zimmer sind klein, vier bis acht m³, dafür sehr gemütlich. WC, Bad und Dusche sind auf dem Gang.
Vom Ski-Gebiet kann man zu Fuß in 10 Minuten an der Wolga sein, die im Winter ein Erlebnis ist.
Die Sportarena

2007 ließ der Oberbürgermeister Jan Andrewitsch ein Fußballstadion bauen. Seit dieser Zeit können Fußballtourniere auch in Tutajev ausgetragen werden.

Eine wichtige Stadt Russlands


Das Romanow Schaf

Bereits im 17. Jahrhundert züchteten die Romanower eine Schafrasse, die sie in ganz Europa bekannt machte. Sie werden zu den nordeuropäischen Kurzschwanzschafen gezählt und sind sehr anspruchslos und unempfindlich. Sie vertragen Kälte bis -30° C ebensogut wie heiße Sommer. Die Schafe wurden wegen ihrer Felle gezüchtet. Die Felle dieser Schafe sind qualitativ die hochwertigsten Schaffelle der Welt. Sie sind sehr leicht. Ein Mantel aus diesem Flies wiegt zwischen 2,5 und 3 Kilogramm.
Früher konnte man die Romanow Schafe auf allen Ausstellungen finden. Sie wurden immer mit Preisen bedacht. Heute reicht die Fellproduktion nicht einmal mehr aus, um die Produktion von Kleidung in der nahe gelegenen Pelzfabrik aufrecht zu erhalten.

Dienstag, 12. Januar 2010

Die Romanow Zwiebel

Dieser roten Zwiebel wurde nachgesagt, dass sie alle Krankheiten heilt. Sie schmeckt leicht süßlich. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts war die romanowsche Zwiebel weit über die Grenzen Russlands hinaus bekannt.

Die Bewohner von Romanow verkauften ihre Zwiebeln fuderweise zu fünf, sechs oder 10 Fuder. Ein Fuder ist ungefähr 1 m³. Der Verkauf dieser Zwiebeln brachte den Menschen im 18. Jahrhundert ein kleines Vermögen ein.

Montag, 11. Januar 2010

Die Flussschiffe Romanowski

Ein weiteres Produkt, für das die Stadt Romanow berühmt wurde, waren die Flussschiffe "Romanowski". Ihre Ahnentafel reicht bis in die Zeit vor Zar Peter zurück. Peter, der für alles Neue und für alle Verbesserungen offen war, schenkte den Romanowski-Schiffen besondere Beachtung. Er verlangte von den Wolga- Reedern, die Schiffe der "alten Generation" nach Romanowschem Muster zu ersetzen.
Diese Zeit der Vollbeschäftigung aller Schiffsbauer in Romanow dauerte nicht lange. Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts erschienen auf Mütterchen Wolga die ersten Dampfer. Die Bedeutung der Romanowbarken wurde immer geringer.
Die Dampfer vertrieben die Romanowski-Schiffe. Diese waren weniger als ein Jahrhundert in Betrieb und verschwanden gänzlich von der Bildfläche, wobei sie bei der Bevölkerung ein langes und gutes Andenken hinterließen.